Herausforderungen für Frauen in der Start-up-Szene
Die Start-up-Szene hat in den letzten Jahren eine rasante Entwicklung erlebt und gilt als Motor für Innovationen und wirtschaftliches Wachstum. In der nach wie vor männerdominierten Umgebung stehen Frauen jedoch immer noch vor zahlreichen Herausforderungen, wenn es darum geht, ihren Platz in der Start-up-Szene zu finden. Obwohl sich mittlerweile Fortschritte in Richtung Gleichberechtigung zeigen, sind Frauen nach wie vor unterrepräsentiert und mit Hindernissen konfrontiert, die es zu überwinden gilt. Warum das so ist und mit welchen Herausforderungen Gründerinnen konfrontiert sind, erfahren Sie in diesem Blogbeitrag.
Herausforderung sind vielfältig, jedoch nicht unüberwindbar!
Zu den häufigsten Herausforderungen gehören:
- Der Spagat zwischen Job und Familie
Die Start-up-Welt ist bekannt für ihre lange Arbeitszeiten und den intensiven Wettbewerb. Dies kann Frauen vor besondere Herausforderungen stellen, insbesondere wenn sie familiäre Verantwortung haben. Gründerinnen sehen sich deshalb besonders oft mit der Herausforderung konfrontiert, den Spagat zwischen Job und Familie zu meistern. Denn: Trotz der eingenommenen Führungsposition bleiben sie Mutter und Partnerin.
Die Kunst besteht somit darin, die Verantwortung im privaten Bereich mit den neuen beruflichen Verpflichtungen in Einklang zu bringen. Dies kann als selbstständige Gründerin sogar einfacher sein, als für Angestellte, denn die Zeit lässt sich besser einteilen, sodass neben dem Engagement für den Aufbau der Existenzgründung auch Freiräume für die Familie geschaffen werden können.
- Mangelnder Zugang zur Finanzierung
Wer ein Start-up gründet, braucht eine solide finanzielle Basis. Ist kein Eigenkapital vorhanden, kommen nur ein Bankkredit oder das Engagement eines Investors infrage. Investoren sind jedoch oft männlich dominiert und tendieren dazu, mehr Vertrauen und Unterstützung in männliche Gründer zu setzen. Dies führt dazu, dass Frauen einen eingeschränkten Zugang zu Kapital und Ressourcen haben, um ihre Geschäftsideen umzusetzen.Dabei gelten Gründerinnen in der Regel als weniger risikofreudig im Vergleich zu Männern, beurteilen die Chancen am Markt meist realistischer und sind dementsprechend zurückhaltender bezüglich des Geldausgebens.
- Bescheidenheit ist eine Zier, doch….
„… besser geht es ohne ihr“, lautet ein (grammatikalisch selbstverständlich falsches) Sprichwort. Tatsächlich sind Gründerinnen viel zurückhaltender als ihre männlichen Pendants, wenn es um die Vermarktung des eigenen Erfolgs geht. Frauen wollen nicht überheblich wirken und reden die eigenen Erfolge oft klein. Wer jedoch wirtschaftlich erfolgreich agiert, darf die eigene Leistung selbstbewusst kommunizieren. Schließlich spornt das Erreichte zu noch mehr Leistung an und wirkt wie ein Motivationsschub für die Bewältigung der anstehenden Aufgaben.
- Versagensängste
Eine Existenzgründung ist immer mit einem unternehmerischen Risiko verbunden. Doch der Weg zum Erfolg verläuft nur selten geradlinig. Er ist gespickt mit Fallstricken, Fehlentscheidungen, Verlusten und Pannen. Das Wissen um diese Dinge löst bei Frauen oft Versagensängste aus. Wer jedoch Angst vor dem Scheitern hat und von Selbstzweifeln geplagt wird, hat schlechte Chancen, mit einem eigenen Unternehmen am Markt zu bestehen.Gründerinnen sollten aus Misserfolgen positive Konsequenzen ziehen. Funktioniert eine bestimmte Methode nicht, sollte erneut Anlauf genommen werden, um in die Erfolgsspur zurückzukehren. Selbst schillernde Unternehmer wie Multimilliardär Elon Musk blickten in ihrem Leben schon in den wirtschaftlichen Abgrund. Der umtriebige Tesla-Chef erklärte 2018 in einem Interview, dass die damaligen Produktionsprobleme die Elektroauto-Firma an den Rand des Ruins gebracht hatten.
- Unterrepräsentation in Führungspositionen
In der Start-up-Szene sind Frauen in Führungspositionen nach wie vor stark unterrepräsentiert. Der Mangel an weiblichen Vorbildern und Mentoren kann es Frauen erschweren, sich selbstbewusst zu präsentieren und ihr volles Potenzial auszuschöpfen. Dies kann auch Auswirkungen auf die Unternehmenskultur haben und dazu führen, dass Frauen sich ausgeschlossen oder unwohl fühlen.
Bei allen Herausforderungen ist es dennoch wichtig anzumerken, dass diese nicht unüberwindbar sind und Frauen trotzdem erfolgreich in der Start-up-Szene sein können. Das beweisen bekannte Gründerinnen wie Anna Alex und Julia Bösch (Outfittery), Claudia Helming (DaWanda) oder Lea-Sophie Cramer (Amorelie).
Anlaufstellen für Gründerinnen
Damit Gründerinnen erfolgreich durchstarten können, wurden in den vergangenen Jahren verschiedene Beratungs- und Anlaufstellen ins Leben gerufen. So hat das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz beispielsweise das Portal existenzgruenderinnen.de ins Leben gerufen, welches Frauen auf dem Weg in die Selbstständigkeit mit nützlichen Informationen rund um das Thema Existenzgründung versorgt.
Wer auf regionaler Ebene Unterstützung sucht, kann sich an die jeweiligen Kammern, in der Regel die zuständige Industrie- und Handelskammer oder Handwerkskammer, wenden. Diese haben geschlechtsspezifische Angebote im Programm, die den Weg für Gründerinnen erfolgreich ebnen.
Fazit: Die Herausforderungen für Frauen in der Start-up-Szene sind vielfältig und reichen von geschlechtsspezifischen Vorurteilen bis hin zu strukturellen Hürden. Es ist jedoch wichtig zu erkennen, dass diese Herausforderungen nicht unüberwindbar sind. Durch die Schaffung einer inklusiveren und vielfältigeren Start-up-Kultur, die Unterstützung von Mentoring-Programmen und die Förderung von Chancengleichheit können diese Herausforderungen angegangen und überwunden werden.
Sollten Sie als Gründerin hierbei Unterstützung benötigen, stehen Ihnen unsere erfahrenen Experten der Krüger Unternehmensberatung bei Leipzig gern zur Verfügung und begleiten Sie auf dem Weg in eine erfolgreiche Existenzgründung.
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