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Gastbeitrag:
Welche Unternehmensformen sind in Deutschland im Jahr 2024 am günstigsten?

Wer in Deutschland ein Unternehmen gründen möchte, steht vor einem spannenden, aber auch herausfordernden Prozess. Auch im Jahr 2024 stehen Gründern einige verschiedene Unternehmensformen zur Verfügung, aus denen sie auswählen können. Dabei gilt es, die jeweiligen Vor- und Nachteile genau abzuwägen, um eine zum Geschäftsmodell passende Rechtsform zu finden.

Darum ist die GmbH bei Gründern so beliebt

Auch im Jahr 2024 gehört die GmbH zu den von Gründern für ihr Unternehmen am häufigsten gewählten Rechtsformen in Deutschland. Ein Grund hierfür ist die Haftungsbeschränkung, welche die GmbH mit sich bringt. Gründer müssen ein Stammkapital in Höhe von 25.000 Euro einbringen, um eine GmbH gründen zu können, sodass sich diese Unternehmensform vor allem dann eignet, wenn das Unternehmen bereits von Anfang an mit ausreichend finanziellen Mitteln ausgestattet ist. Es gibt einige Unternehmensformen, die mit geringeren Kosten als eine GmbH einhergehen. Trotzdem muss diese Rechtsform erwähnt werden, da die GmbH aufgrund der höheren Kosten einen besseren Ruf bei Geschäftspartnern und Kunden hat, sodass sich die höheren Kosten durchaus lohnen können. Wer direkt zu Beginn eine GmbH gründen möchte, allerdings nicht über die nötigen finanziellen Mittel verfügt, kann sich auf das Projekt „Dein Traum“ bewerben und auf diese Weise ein Startkapital von bis zu 100.000 Euro gewinnen.

Die Unternehmergesellschaft (UG)

Wer den Vorteil der Haftungsbeschränkung nicht missen möchte, aber nicht das erforderliche Stammkapital für eine GmbH aufbringen kann, sollte sich näher mit der Gründung einer UG befassen. Diese wird oftmals auch als Mini-GmbH bezeichnet und erfreut sich bei Gründern großer Beliebtheit. Vor allem kleine Unternehmen und Start-ups gründen meist eine UG, weil sie genau wie die GmbH für eine Haftungsbeschränkung sorgt, im Gegensatz zur GmbH aber eine deutlich geringere Mindesteinlage erfordert. Dementsprechend beschränkt sich die Haftung auf das Unternehmensvermögen, was das Risiko der Unternehmensgründung entsprechend reduziert. Eine UG kann bereits ab nur einem Euro gegründet werden und stellt somit eine kostengünstige Alternative zur GmbH dar, die ein Stammkapital von 25.000 Euro erfordert. Vorteilhaft ist auch, dass die UG bei Bedarf später in eine GmbH umgewandelt werden kann. Auf diese Weise ist eine schrittweise Entwicklung der Firma möglich, die sich den finanziellen Mitteln sowie dem Wachstum anpasst.

Einzelunternehmen und GbR

Sowohl Einzelunternehmen als auch GbR zählen zu den traditionellen Formen der Unternehmensgründung, die auch 2024 noch häufig gewählt werden. Grund hierfür ist, dass diese Unternehmensformen unkompliziert gegründet werden können, wobei die Gründer von einer hohen Flexibilität profitieren. Wer sich selbstständig machen und das Unternehmen selbst führen möchte, kann ohne großen Zeitaufwand oder hohe finanzielle Mittel ein Einzelunternehmen gründen. Hierfür müssen keine komplexen Verträge abgeschlossen werden, sodass die Beratung durch einen Anwalt in der Regel nicht erforderlich ist. Soll ein kleines Unternehmen von mehreren Partnern geführt werden, bietet sich die Gründung einer GbR an. Gründer sollten allerdings auch die Nachteile dieser Unternehmensformen kennen, welche in der fehlenden Haftungsbeschränkung bestehen. Das bedeutet, dass Gründer auch persönlich mit ihrem privaten Vermögen haften, wenn sich das Unternehmen verschuldet.

Die Genossenschaft

Die Gründungskosten einer Genossenschaft fallen nicht so hoch aus wie die einer GmbH, übersteigen allerdings die finanziellen Aufwendungen, die für die Gründung eines Einzelunternehmens erforderlich sind. Trotzdem kann sich die Entscheidung für diese Unternehmensform lohnen. Das ist vor allem in Branchen der Fall, in denen gemeinsame Interessen und die Zusammenarbeit miteinander im Fokus stehen. Hier stellt die Genossenschaft auch im Jahr 2024 eine wirtschaftliche und soziale Alternative dar. Da der Trend hin zu nachhaltigem Wirtschaften und sozialer Verantwortung geht, könnte die Genossenschaft in Zukunft eine wichtigere Rolle bei Gründungen spielen. Mithilfe einer Genossenschaft können die Mitglieder gemeinsam wirtschaften und auf diese Weise gemeinsam von den Ressourcen dieser Unternehmensform profitieren.

Kleingewerbe

Eine der günstigsten Unternehmensformen in Deutschland ist das sogenannte Kleingewerbe. Diese Form kann vor allem für Personen interessant sein, die eine möglichst günstige Gründung anstreben, weil sie nur über geringe finanzielle Ressourcen verfügen. Um ein Kleingewerbe zu gründen, bedarf es lediglich einer Anmeldung beim zuständigen Gewerbeamt. Hierfür fallen Kosten in Höhe von 15 bis 60 Euro an, wobei sich der genaue Betrag je nach Gemeinde unterscheidet. Auch die Buchführung ist deutlich günstiger als bei anderen Unternehmensformen, da lediglich eine Einnahmen-Überschuss-Rechnung (EÜR) durchgeführt werden muss. Auf die teure und aufwendige doppelte Buchführung kann verzichtet werden. Wer die Kleinunternehmerregelung in Anspruch nimmt, kann zudem von der Umsatzsteuerpflicht befreit werden, was sich ebenfalls positiv auf die entstehenden Kosten auswirkt. Diese Regelung kann allerdings nur dann angewendet werden, wenn bestimmte Umsatzgrenzen nicht überschritten werden, sodass nicht alle Unternehmer von den geringen Kosten dieser Unternehmensform profitieren können. Kapital können Gründer eines Kleingewerbes unter anderem im Rahmen des Gründungszuschusses erhalten.

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